„Wir wollen wieder ‚talk of town‘ sein“

Das war das unmissverständliche Briefing im Pitch von SevenOneMedia, dem Vermarkter der ProSieben Media SE für ihren Dmexco Messeauftritt. Noch größer und noch spektakulärer als in den Vorjahren sollte der Stand werden – bei gleichem Budget.

Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Eine „Illusion“, wie ein Mitbewerber sagte. Doch diese Illusion wurde unsere Inspiration.

„Die werden hier nicht arbeiten können. Die drehen durch!“

Unsere Architekten von Benz & Ziegler entwickelten die Idee, Wände und Decke des Standinnenraums auf ganzer Fläche mit Spiegeln zu verkleiden, um so den Eindruck zu erwecken, dass der Stand doppelt so groß war. Unser berechtigter Einwand: „Die (Mitarbeiter) werden hier nicht arbeiten können. Die drehen durch!“

Doch dieses Risiko wollten wir in Absprache mit dem Kunden eingehen. Obwohl 35 Monteure in zwei Schichten fünf Tage und Nächte durch schufteten, war das Timing beim Aufbau mit die größte Herausforderung.

Nebenbei musste es uns gelingen über 100 Sitzplätze, drei klimatisierte Meetingräume und eine zentrale Bar auf der Fläche unter zu bringen. Dabei wurde der extreme Anspruch des Kunden fast zur Nebensache. Selbst, dass der Stand eine spektakuläre, vollverglaste Doppelstock-Konstruktion war, geriet bei dem Hype um den Spiegeleffekt fast aus dem Blick.

Ebenso, dass unser Koch in einer winzigen, im Stand integrierten Küche über 1500 warme Häppchen produzieren sollte, die unsere 30 Servicekräfte durch zeitweise 200 Gäste balancieren mussten.

Auf der schließlich mit über 1000 Gästen größten Party der Messe, war der Stand mehr Nachtclub auf Ibiza als ein Business-Messestand. Die Illusion war gelungen!

Dass das Standkonzept im gleichen Jahr zu den Gewinnern bei den „Iconic Awards“ gehörte, versteht sich so fast von selbst.

Virtual reality als Designkonzept

Die Inszenierung für Seven One Media spielte bewusst mit den Gegensätzen von Raum und Entgrenzung, von analog und digital. Der Augmented Infinity Brand Space erhielt seine “virtuelle Realität” durch die semitransparenten Spiegelflächen, die sich über den gesamten Raum spannten, den Raum optisch erweiterten und mit großen LED-Flächen interagierten.

Der so entstandene Hologrammeffekt reicherte den realen Raum an, mit Formen und Farben, mit Botschaften und grafischen Linien, die sich in der Luft kreuzten. Der immersive Effekt machte die Besucher zu einem Teil der Inszenierung und zum darin integrierten Adressaten.

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